Geschichte

Im Sommer des Jahres 1902 kam der Unteroffiziersschüler Otto Bokel zu seinem Freund Alex Maack mit der Bitte, ihm zum Zeitvertreib ein Turnreck zu bauen. Der Drechsler Alex Maack, der schon im Turnverein Quakenbrück turnte, erfüllte ihm diesen Wunsche. Sie errichteten hinter dem Bokelschen Haus zwei kräftige Holzpfähle mit einer Reckstange und schon turnten an diesem einfachen Gerät 15 bis 20 junge Männer. Eines Abends regte Alex Maack an, doch einen Verein zu gründen. Dieser Vorschlag wurde von den anwesenden Freunden gegrüßt und die offizielle Gründung des Vereins mit dem Namen Turnverein Badbergen wurde am Sonntag, den 17. August 1902 vollzogen. Erster Vereinsvorsitzender wurde August Peppermöller; 1. Turnwart Aex Maack; 2. Turnwart Adolf Hartwich; Schriftführer Hermann Müscher; Kassierer August Meeßmann und Gerätewart Heinrich Bockhorst. Die Patenschaft übernahm der bereits 1877 gegründete Turnverein Quakenbrück.

Bereits nach nur vier Wochen konnte der Verein bereits 64 aktive und passive Mitglieder vorweisen. Auf der Suche nach einem geeignete Übungsraum wurde man beim Gastwirt Gustav Meyer fündig, der seinen Saal gegen ein geringes Entgelt zur Verfügung stellte. Bis zum Jahre 1908 turnten im Verein 50 aktive Sportler in 3 Riegen. Am 24.08.1908 erhielt der Verein in einer feierlichen Weihe eine eigene Fahne.

Der 1. Weltkrieg lähmte das Vereinsleben und forderte viele Opfer von den Turnern. Erst 1920 erholte sich das Vereinsleben und es wurde dem Verein eine Spiel- und Sportgruppe angegliedert, die ihre Aktivitäten auf der Roeßmannschen Wiese am Klitzenbach ausübte. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein etwa 120 – vornehmlich männliche – Mitglieder. Auch im Fußball nahm der TV am regulären Spielbetrieb teil.

Im Juli 1925 beschloß die Generalversammlung den Erwerb eines eigenen Sportplatzes, sowie den Bau einer eigenen Sporthalle. Mit vereinten Kräften und unter energischer Führung des damaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Auf dem Kamp wurden zahllose unentgeltliche Arbeitseinsätze geleistet und die notwendigen Gelder bis zur Einweihung von Platz und Halle am 23.10.1927 aufgebracht.

Seit der Machtergreifung im Jahre 1933 vereinnahmten die Nationalsozialisten zusehends das Sportgeschehen. Auch den TV Badbergen das gleiche Schicksal, wie viele andere Vereine mit ihm zusammen. Er wurde gleichgeschaltet und ein selbstständiges Handeln wurde dem Verein systematisch aus der Hand genommen. Im zweiten Weltkrieg starben mindestens 23 Turn- und Sportkameraden an den verschiedenen Fronten. Gegen Ende des Krieges stellten die Jugendturnriegen die einzige aktive Sparte des Vereins dar.

Mit Beginn der Besatzungszeit konnte sich das sportliche Leben als eines der ersten Dinge wieder normalisieren. Bereits zum Spieljahr 1946/47 meldete der am 13.09.1946 in der Gastwirtschaft Holzkamp neu gegründete „Turn- und Sportverein Badbergen e.V.“ eine Herren- und eine Jugendmannschaft im Fußball. Schwieriger gestaltete sich der Neubeginn der Turner. Erst mit dem Abzug der in der Turnhalle stationierten Besatzungstruppen im Jahr 1947 konnte mit der Renovierung derselben begonnen werden. Die Turngeräte wurden zufällig in der Städtischen Turnhalle Quakenbrück wieder gefunden und von den jungen Turnern mit Pferd und Wagen heimgeholt. Erste Übungsstunden wurden zunächst in Meyers Saal abgehalten.

Das Vereinsleben erholte sich in den Folgejahren bis zum 50. Vereinsjubiläum im Jahre 1952. Der TuS zählte zu dieser Zeit etwa 330 Mitglieder. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchs auch die Investions- und Innovationsbereitschaft im TuS und auch im sportlichen Bereich taten sich Veränderungen auf. Neben Turnen und Fußball wurde nun auch Damen- und Herrenfeldhandball, sowie Florettfechten im TuS angeboten. Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Vereins war die Organisation des Gauturnfestes im September 1959.

In einem wesentlich größeren Rahmen wurde das 75jährige Bestehen des Vereins gefeiert. 800 Sportler nahmen am Gaufest aller Altersklassen einschließlich Kinder teil. Pokalturniere aller Mannschaften sorgten für einen prallen Terminkalender. Der stimmungsvolle Kommers und der abschließende Tanzball setzten den Schlußpunkt unter ein hervorragend organisiertes Fest. Der Verein war zu dieser Zeit auf etwa 600 Mitglieder angewachsen.

Durch die wachsenden Mitgliederzahlen und die zunehmenden Hallensportaten platzte die alte Halle Ende der 70er Jahre aus allen Nähten. So wurde am 17.11.1978 der Bau einer neuen Halle beschlossen, die unter Mithilfe der Gemeinde am 6.3.1982 eingeweiht werden konnte. Auch das Sportgelände konnte seit 1989 erweitert und ausgebaut werden. Die neue Flutlichtanlage (1991), das Pumpenhaus (1999) und das Vereinsheim (1999) seien hier stellvertretend für die hervorragende Vereinsarbeit der Mitglieder genannt.

Im sportlichen Bereich sind auch heute noch die Tunerinnen und Turner des TuS stets dabei sind, wenn der Turnkreis seine Wettkäpfe austrägt. Mehr als 12 Fußballmannschaften nehmen am Pflichtspielbetrieb des NFV teil und auch die „Alten Herren“ zählen zu verlässlichen Gastgebern und Gästen von AH-Turnieren. Auch im Tischtennis erlebte und gestaltete der TuS mit einer Herren- und bis zu 4 Jugendmannschaften den Aufschwung des TT-Sports in den 90er Jahren mit. Auch Trendsportarten werden im Rahmen des Möglichen vom Verein aufgegriffen und gefördert.

Heute hat der TuS Badbergen über 1.200 Mitglieder und bildet damit einen Mittelpunkt des Vereinslebens in unserer Gemeinde.